Warum Erfolg in Arbeit & Leben viel mit der Frage „WER BIN ICH?“ zu tun hat

Verlorene Kosten und Lebenszeit sind Auswirkungen, wenn wir nicht wissen wer wir sind.

Das mag im ersten Moment irritierend klingen, aber die höchstspirituelle Frage nach dem „Wer bin ich?“ wird zukünftig in der (Arbeits-)Welt von morgen nicht mehr wegzudenken sein, da sie Grundlage für ein erfolgreiches, leistungsfähiges und wirksames Arbeiten & Leben ist.

Was meine ich damit?

Wir alle haben innere Überzeugungen, sogenannte „Glaubenssätze“, die unser Verhalten maßgeblich beeinflussen. Sind uns diese nicht bewusst, wird in sekundenschnelle ein Automatismus in Gang gesetzt, der unsere Realität bestimmt. Ein sogenannter Identitäts-Loop wird angestoßen (siehe unteres Bild).

Damit es plakativer wird, ein Beispiel von mir: Ich hatte lange Zeit die Überzeugung „Ich bin nicht gut genug“, die mich zu einem ausgeprägten Perfektionismus getrieben hat. 

Die Gedanken, die dadurch entstanden sind, waren beispielsweise: „Ich darf mir keine Fehler leisten. Ich muss alles alleine schaffen, sonst werde ich nicht für kompetent gehalten.“ 

Daraus entstanden Emotionen wie Angst oder auch Selbstzweifel, die mich dazu gebracht haben, bestimmte Entscheidungen zu treffen, wie:

  • Dinge doppelt- und dreifach zu prüfen, aus Angst, Fehler zu machen
  •  viele Aufträge anzunehmen oder
  •  mir wenig Pausen zu gönnen („man“ will ja keine Schwäche zeigen)

Und diese Entscheidungen führten wiederum zu Erfahrungen in meinem Leben:

  • Ich habe Lob bekommen, da die Qualität meiner Ergebnisse durch das akribische Prüfen sehr hoch war
  • Ich bin aber auch mal gescheitert, da Fehler nie zu vermeiden sind.
  • Ich habe weniger geschafft, da ich sehr viel Zeit in die Qualität der Ergebnisse gesteckt habe.

 

👉 Egal, was im Außen passiert ist: Diese Erfahrungen haben immer meine innere Überzeugung bestätigt.

Der Identitäts-Loop am Beispiel „Ich bin nicht gut genug“

Wenn man sich dem Identitätsloop nicht bewusst ist, kann es passieren, dass das Stresslevel immer weiter steigt, bis wir in eine Überlastung hineinlaufen oder im schlimmsten Fall in einen Burn Out kommen.

Dieser kleine Satz und die daraus resultierenden Konsequenzen waren mir lange Zeit nicht bewusst, bis mir klar wurde, dass das, was wir im Außen erleben, immer ein Spiegel unserer inneren Welt ist. Bei mir war die Folge kein Burn Out, aber ich war extrem unwirksam, da ich unbewusst von meinen inneren, dysfunktionalen Überzeugungen und Antreibern wie „Ich muss perfekt sein“ getrieben war. 

Leider liegt der Fokus gerade in der technischen Welt nach wie vor auf der rationalen Seite. Dinge wie Emotionen, Intuition oder Spiritualität führen in Unternehmen ein Schattendasein und werden oft noch belächelt. Doch in Wahrheit geben genau sie die Antwort auf die Frage, weshalb Menschen kündigen, ausbrennen oder Projekte scheitern.

Mögliche Konsequenzen von „Ich bin nicht gut genug“ in Unternehmen

Welche Wirksamkeitsverluste in Zeit und Geld über 100 Mitarbeitende in 1 Jahr entstehen können, wird im unteren Bild ersichtlich.

Wirksamkeitsverluste am Beispiel „Ich bin nicht gut genug“

Ist Führungskräften oder Mitarbeitenden nicht klar, dass sie unbewusst durch den Satz „Ich bin nicht gut genug“ angetrieben werden, kann es sein, dass…

🚨 …Führungskräfte den Druck von „oben“ 1:1 weitergeben oder nicht wertschätzend agieren, da sie nur auf den eigenen Vorteil bedacht sind. Konsequenz: Frust, Gering-engagierte Mitarbeitende

🚨… Mitarbeitende in Meetings sitzen, um sich möglichst oft zu zeigen (Stichwort: Präsentismus) oder sich abzusichern, weil sie Angst vor Fehlern haben. Konsequenz: Abstimmwahn 

🚨… Mitarbeitende möglichst viele Dinge gleichzeitig erledigen wollen, um dem Leistungsanspruch gerecht zu werden. Konsequenz: Multitasking

Die gesundheitlichen Auswirkungen durch ggf. übermäßigen Stress bis hin zum Burn Out kommt hier noch hinzu.

Was können wir tun, um unbewusste inneren Überzeugungen besser wahrzunehmen?

Um die eigene Selbstwahrnehmung zu stärken, gibt es viele Methoden. Eine wichtige Grundlage stellt Achtsamkeit dar.

In einer Welt des immer Schneller-Weiter-Höher sind wir sehr oft eher mit der Außenwelt beschäftigt, als mit unserer inneren Welt. Tagtäglich werden wir mit Verpflichtungen, neuen Aufgaben und Herausforderungen konfrontiert. Zeit für Ruhe gibt es selten. Wenn wir wissen wollen, wer wir sind, ist es aber essenziell, sich Räume der Selbstbegegnung zu schaffen. 

Mit Achtsamkeitstrainings, wie z.B. Meditation, können wir Zugang zu unseren Gedanken und Emotionen bekommen, und so innere Überzeugungen identifizieren.

 

Eine weitere Form des Achtsamkeitstrainings stellt die klassische Reflexion dar:

Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie „Zurückbeugen, Zurücklehen“. Gemeint ist: Aus sich selbst herauszutreten und in eine Art Beobachter-/Meta-Position zu gehen und damit einen Abstand zu seinen eigenen automatischen Gedanken und Verhaltensmuster zu bekommen, um diese objektiv zu betrachten. Schreiben und Erzählen sind hier besonders hilfreich.

Achtung: Es kann sein, dass wir allein mit dem reinen verstandesmäßigen Reflektieren nicht an unsere tiefsitzenden negativen Überzeugungen kommen können, da diese sehr oft tief in unserem Unterbewusstsein versteckt sein können.

Hier helfen geführte Meditationen oder Hypnosen. Mit ihnen können wir Alpha- und Theta-Hirnwellen-Zustände erreichen, so dass wir leichter auf die versteckten Überzeugungen in unserem Unterbewusstsein zugreifen können.

 

Eine weitere Methode stellt die Stärkung von Selbstliebe und Urvertrauen dar:

Die meisten Menschen haben den Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ in irgendeiner Form, der uns in unserer Wirksamkeit sehr einschränken kann. Fehlende Selbstliebe hat oft Angst zur Folge. Angst, Dinge nicht richtig zu machen oder Angst, von anderen nicht anerkannt und akzeptiert zu werden. Wir sind hier dann ein einem Abhängigkeitsverhältnis, Liebe und Anerkennung immer im Außen zu suchen. Eine Bewältigungsstrategie oder Coping-Strategie – wie es in der Psychologie heißt – ist, alles unter Kontrolle zu bekommen und dem Leben nicht zu vertrauen. Einer meiner Strategien war z.B. das mehrfache Überprüfen meiner Arbeitsergebnisse.

Einfache Methoden, die helfen können, die eigene Selbstliebe und das Urvertrauen zu stärken sind:

👉Dankbarkeit zu praktizieren

👉Aufschreiben von Dingen, die einem besonders gelungen sind 

👉In Bezug auf Urvertrauen können auch kleine Challenges helfen, wie z.B. sich ein Commitment zu geben,  jeden Tag über 2 Min etwas regelmäßig zu tun (z.B. über 1 Monat zu meditieren und so die eigene Achtsamkeit zu stärken)

👉Auflösen von Glaubenssätzen, z.B. über Coachings

Mein Fazit

Wer Erfolg in Arbeit und Leben will, kommt nicht daran vorbei, sich damit auseinanderzusetzen, wer er ist. Denn die Unbewusstheit darüber, kostet Unternehmen nicht nur richtig viel Geld, sondern uns als Menschen v.a. Lebenszeit und -qualität. 🚀

Mein Ansatz EmoRational Leadership , bei dem die emotionalen mit den kognitiv-rationalen Fähigkeiten ganzheitlich miteinander kombiniert werden, berücksichtigt genau diesen Aspekt. So können Menschen, Teams und Organisationen nachhaltig in ihre Wirksamkeit kommen.