Ein Mensch hat einen Plan. Das Leben oft andere Pläne.
Manchmal fühlt es sich an, als wäre man der Hauptdarsteller in einem turbulenten Actionfilm: Die Deadline im Nacken, der Chef im Ohr, und die To-do-Liste wird eher länger als kürzer.
Doch statt uns von der Hektik überwältigen zu lassen, ist es möglich, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Superkraft dafür: Resilienz!🚀
Resilienz ist nicht nur das Modewort der Stunde. Es ist die Superkraft, die uns hilft, nach einem Tiefschlag wieder aufzustehen – stärker und weiser als zuvor. Das Wort “Resilienz” kommt aus dem lateinischen “resiliere” und bedeutet so viel wie “zurückspringen, abprallen”. Sie wird oft auch als “psychische Widerstandsfähigkeit” oder “Immunsystem der Seele” bezeichnet.
Gerade in einer Welt des “Schneller-Weiter-Höher” brauchen wir diese Fähigkeit mehr denn je. Die Kosten des Stresses am Arbeitsplatz sind enorm hoch: Nach verschiedenen Studien fühlen sich etwa 67% der Mitarbeitenden in der Arbeit ausgebrannt. 👉Die möglichen Folgen: Sinkende Leistungsfähigkeit, Beeinträchtigung der Gesundheit und fehlende Freude am Arbeitsplatz.
Was können wir tun, um die eigene Resilienz zu stärken?
Die gute Nachricht: Resilienz ist nicht einfach gottgegeben, sondern kann trainiert werden!
Im deutschsprachigen Raum haben sich in der Resilienzforschung die “7 Säulen der Resilienz” etabliert, auch Resilienzfaktoren genannt. Eine mögliche Ausprägung findet ihr im rechten Bild. Diese Faktoren prägen unsere seelische Widerstandsfähigkeit. Je besser wir in unterschiedlichen Bereichen aufgestellt sind, desto resilienter sind wir.
Die Resilienzfaktoren in der vorliegenden Variante sind:
- Akzeptanz: Das Annehmen dessen, was ist
- Optimismus: Eine positive Sicht auf die Welt
- Eigenverantwortung: Die eigenen Gefühle reflektieren und sich regulieren
- Lösungsorientierung: Lösungen suchen statt Probleme wälzen
- Zukunftsorientierung: Ziele setzen und erreichen
- Rollenklarheit: Die selbstgewählte Opferrolle verlassen
- Netzwerkorientierung: Das soziale Umfeld als Anker

Die wichtigste Grundlage für Resilienz ist Achtsamkeit.
Achtsamkeit ist nichts “Esoterisches” oder eine Methode, sondern eine Haltung zum Leben. Achtsam zu sein bedeutet nichts anderes, als sich im GEGENWÄRTIGEN Moment auf EINE Sache zu konzentrieren. Und da braucht es nicht unbedingt den schweigend-sitzenden Buddha auf der Meditationsmatte.😉
Ein erster Einstieg in das Praktizieren von Achtsamkeit ist z.B. die ABCD-Methode:
Anatomy |
Eine Haltung mit einem geraden, entspannten Rücken, stabiler Kontakt zum Boden |
Breath |
Der Atem als Anker für die Aufmerksamkeit. Dabei ganz normal atmen. |
Counting |
Still bis ans Ende jedes Ausatmens zählen: Von 1 bis 10 und dann zurück zu 1 in Zyklen. |
Distractions |
Bei Ablenkung oder schweifenden Gedanken: Entspannen – Loslassen – zum Atem zurückkehren. Wieder bei 1 beginnen. |
Mikropraktiken, die in den Alltag leicht zu integrieren sind
In unserem Alltag ist es oft so, dass uns “gratis” Resilienz-Trainings begegnen. Hier 3 Mikro-Praktiken, die Du schnell in den Alltag integrieren kannst:
1 – Sei Dir der Formel bewusst:
👉Heißt: Bei unangenehmen Situationen erstmal die Dinge neutral anzunehmen, wie sie sind und nicht in Widerstand zu gehen. Denn Widerstand erhöht das eigene Leid und hemmt die Handlungsfähigkeit.
2 – Lebe die Haltung: “Wer mich ärgert bestimme immer noch ich.”
3 – Erinnere Dich immer an folgendes Gebet: “Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.” 😉
Mein Fazit
Resilienz ist für mich eine der wichtigsten Zukunftsfähigkeiten, denn sie trägt dazu bei, dass Unternehmen nicht nur überleben, sondern in einer sich ständig verändernden Welt nachhaltig erfolgreich agieren können. Sie schafft die Grundlage für Innovation, Wachstum und eine positive Arbeitskultur, die Mitarbeiter und Stakeholder gleichermaßen stärkt und wirksam werden lässt.
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Quellen:
[1] American Psychological Association (APA): Resilience
[2] Nuber, U. (2013). Resilienz: 7 Schlüssel für mehr innere Stärke. Herder Verlag.
[3] Gallup Engagement Index Deutschland
[4] Kabat-Zinn, J. (1990). Full Catastrophe Living: Using the Wisdom of Your Body and Mind to Face Stress, Pain, and Illness.
[5] Kabat-Zinn, J. (2007). Gesund durch Meditation: Das große Buch der Selbstheilung mit MBSR. Arbor Verlag.
[6] Gelassenheitsgebet auf Deutsch und Englisch
[7] Weltgesundheitsorganisation (WHO): World Health Organization – Mental Health and Stress
[8] OECD: The Productivity Costs of Mental Health Problems at Work (2020).