Archetypische Kombinationslehre – Eine Gebrauchsanweisung für uns und das Leben

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Was wäre, wenn es so etwas wie einen inneren Bauplan gäbe – einzigartig, unverwechselbar, tief in uns angelegt?

Eine Struktur, die nicht nur beschreibt, wer wir sind, sondern auch zeigt, wohin wir wirklich gehören.

Die Archetypische Kombinationslehre bietet genau diesen Zugang. Sie ist keine Typologie im klassischen Sinn, sondern ein praktischer Wegweiser – fast wie eine Gebrauchsanweisung für das eigene Leben. Sie basiert auf einem Ansatz, der davon ausgeht, dass jeder Mensch mit einer individuellen inneren Struktur geboren wird – eine Art „Bauplan“ aus Anlagen, Talenten und Aufgaben.

Worum geht es bei der Archetypischen Kombinationslehre konkret?

Im Kern geht es darum, zu erkennen, was passiert, wenn wir unseren inneren „Bauplan“ – die Archetypische Kombinationslehre spricht hier auch von „Seelenplan“ – nicht leben. Spannungsfelder entstehen immer dann, wenn wir nicht unserem inneren Weg folgen, sondern versuchen, äußeren Erwartungen oder eigenen Idealvorstellungen zu entsprechen.

Diese zeigt sich häufig durch:

  • wiederkehrende Konflikte,
  • Blockaden im beruflichen oder privaten Umfeld,
  • Erschöpfung oder Antriebslosigkeit trotz großer Anstrengung,
  • körperliche Symptome ohne erkennbare Ursache.

Die Archetypische Kombinationslehre eröffnet hier eine neue Perspektive: Sie hilft, die tieferen Zusammenhänge zwischen individueller Persönlichkeit, Lebensweg und innerer Entwicklung sichtbar zu machen – und Antworten auf zentrale Fragen zu finden:
Warum wiederholen sich bestimmte Muster im Leben? Warum fühlt sich manches trotz äußerem Erfolg nicht wirklich stimmig oder erfüllend an? Was entspricht wirklich meiner „Seele“?

Mehr als eine Persönlichkeitsanalyse

Im Unterschied zu Persönlichkeitsmodellen wie INSIGHTS MDI®, die Verhalten, Antriebe und Kompetenzen sichtbar machen, setzt die Archetypische Kombinationslehre tiefer an: Sie betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und innerer Haltung.

Im Fokus steht nicht nur, was wir tun oder wie wir wirken – sondern das Warum dahinter:

  • Was sind die ursprünglichen Anlagen, die unserem Leben Richtung geben?
  • Welche unbewussten Dynamiken beeinflussen unsere Entscheidungen und Beziehungen?
  • Und wie kommen wir in Einklang mit unserem inneren Bauplan – statt nur äußeren Erwartungen zu folgen?

Man könnte sagen: Die Archetypische Kombinationslehre ist die Quelle hinter vielen modernen Persönlichkeitsmodellen – ein Fundament, das auf eine umfassendere, tiefere Sicht auf den Menschen zielt.

Eine Philosophie mit Tiefe – und überraschender Aktualität

Die Wurzeln der Archetypischen Kombinationslehre liegen in der Hermetik – einem jahrtausendealten Wissenssystem, das Mensch, Natur und Kosmos als Einheit betrachtet. Ein Verständnis, das über Kulturen hinweg bewahrt und bis ins 19. Jahrhundert an Universitäten gelehrt wurde. Ihre Grundgedanken finden sich heute auch in modernen psychologischen Ansätzen wie bei C.G. Jung (Archetypenlehre, kollektives Unbewusstes) sowie in Prinzipien der modernen Quantenphysik wieder.

Mit dem Aufkommen eines rein rational-naturwissenschaftlichen Weltbilds während der Aufklärung wurde dieses umfassende Wissen zunehmend verdrängt.
Randolf M. Schäfer hat es über fünf Jahrzehnte hinweg aufgearbeitet, neu interpretiert und mit seiner langjährigen Erfahrung als Therapeut in eine moderne, praxisnahe Form gebracht.

Die Archetypische Kombinationslehre schafft damit eine Grundlage für bewusste Selbstführung, die weit über reines Funktionieren hinausgeht:
Indem sie hilft, die eigenen Anlagen, Werte und Entwicklungsrichtungen zu erkennen, ermöglicht sie es, das eigene Leben so zu gestalten, dass es im Einklang steht – mit den inneren Ressourcen, nicht nur mit äußeren Anforderungen.

Im Sinne von EmoRational Leadership®:
Sich selbst erkennen. Sich selbst führen. Und das eigene Potenzial in einer gesunden Balance aus rationalem Denken und emotionaler Intelligenz entfalten.

Für wen ist die Analyse sinnvoll?

Die Persönlichkeitsanalyse auf Basis der Archetypischen Kombinationslehre richtet sich an Menschen, die sich nicht nur weiterentwickeln wollen – sondern bewusster verstehen möchten, wer sie sind, was sie wirklich antreibt und was stimmig zu ihrem Weg passt.

  • Privatpersonen, die nach innerer Klarheit, Orientierung und persönlichem Wachstum suchen – z.  bei Lebensübergängen oder Entscheidungssituationen
  • Mitarbeitende, die ihre Stärken bewusster einsetzen und Entwicklungsfelder gezielter gestalten möchten
  • Führungskräfte, die reflektiert führen und ihre Rolle stimmiger mit Persönlichkeit und Verantwortung verbinden wollen

Auch für eher rational geprägte Persönlichkeiten bietet die Analyse einen klar strukturierten Zugang zu tieferer Selbstreflexion – ohne Wertung, aber mit Relevanz für persönliches und berufliches Handeln.

Welche Fragen können mit der Archetypischen Kombinationslehre beantwortet werden?

Die Archetypische Kombinationslehre bietet einen flexiblen Rahmen für die Reflexion zentraler Lebens- und Entwicklungsthemen. Je nach Anliegen können einzelne Bereiche fokussiert oder miteinander verbunden werden.
Folgende Themenfelder stehen typischerweise im Zentrum:

Identität und Lebensausrichtung

Werte und innere Orientierung

Energie und selbstmanagement

Emotionen und innere Haltung

Beziehungen und Kommunikation

Beruf, Berufung und Führung

Gesundheit und körperliches Wohlbefinden

Prägungen und familiäre Hintergründe

Partnerschaft und persönliche Beziehungen

Hinweis: Die Themen können im Analyseprozess individuell gewichtet und ergänzt werden – je nach Fragestellung und Zielsetzung.

Fazit:

Manchmal brauchen wir eine klare Landkarte, um unser volles Potenzial gezielt entfalten zu können – jenseits von äußeren Erwartungen und Routinen.
Die Persönlichkeitsanalyse auf Basis der Archetypischen Kombinationslehre bietet das genau an: eine fundierte, strukturierte Reflexion über die eigenen natürlichen Anlagen, Werte und Entwicklungswege.

Quellen:

[1] Schäfer, R. M. (2017). Der verborgene Sinn des Lebens (4. Aufl.). BoD – Books on Demand.

[2] Schäfer, R. M. (2017). Die Entdeckung unbewusster Wesensanteile (2. Aufl.). BoD – Books on Demand.

[3] Jung, C. G. (1968): Archetypes and the Collective Unconscious. Princeton University Press.

[4] von Keyserlingk, B. (1991): Lebensgesetze – Einführung in die Hermetik. Aquamarin Verlag.

[5] Wilber, K. (2000): Integral Psychology: Consciousness, Spirit, Psychology, Therapy. Shambhala Publications.[6] Bohm, D. (1980): Wholeness and the Implicate Order. Routledge.

[6] Damasio, A. (1999): The Feeling of What Happens: Body and Emotion in the Making of Consciousness. Harcourt Brace.

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